Hauttumoren
Man unterscheidet hier zwischen gutartigen (benignen) und bösartigen (malignen) Hauttumoren. Bei den benignen Hauttumoren handelt es sich vorwiegend um Epithelzysten, Fibrome, Lipome, Warzen oder Muttermale.
Epithelzysten
Sie entstehen meist traumatisch durch Stiche oder Fremdkörpereinsprengungen. Es handelt sich um langsam wachsende, runde, derbe, subkutane Tumoren. Die chirurgische Entfernung erfolgt aus kosmetischen Gründen, Beschwerden oder bei unklarer Differenzialdiagnose.
Fibrome
Es handelt sich hierbei um derbe, eventuell gestielte Tumoren der Haut und Unterhaut, die von Bindegewebsstrukturen ihren Ausgang nehmen. Sie sind meist klein und treten vereinzelt auf. Die chirurgische Entfernung erfolgt bei Beschwerden oder unklarer Differenzialdiagnose.
Lipome
Hierbei handelt es sich um weiche, begrenzte Fettgewebsgeschwülste. Die Haut darüber lässt sich verschieben. Lipome sind bevorzugt an den Extremitäten lokalisiert. Bei kosmetisch oder mechanisch störenden sowie schnell wachsenden Lipomen ist eine chirurgische Exzision angezeigt.
Warzen
Warzen sind papilläre, hyperkeratotische Wucherungen der Epidermis, entweder durch Viren ausgelöst oder als degenerative seborrhoische Keratose. Bei Verruca seborrhoica handelt es sich um bräunlich bis schwarz pigmentierte, in Hautspaltrichtung gelegene Tumoren. Falls die Läsion kosmetisch störend ist und differenzialdiagnostisch Unklarheiten bestehen, kann sie chirurgisch entfernt werden. Andere therapeutische Möglichkeiten sind die Verätzung mit dem Höllenstein oder die elektrische Verschorfung. Bei viraler Ursache besteht eine Rezidivneigung.
Klavus (Hühnerauge)
Das Hühnerauge ist eine durch chronischen Druck entstandene schmerzhafte Hyperkeratose im Zehenbereich. Therapeutisch kommt das Abtragen der Hyperkeratose nach Aufweichmaßnahmen der Hornschicht.
Nävi (Muttermale)
Hierbei handelt es sich um anlagebedingte Fehlbildungen der Haut. Das Entartungsrisiko beträgt 5 bis 8 % je nach Größe, weshalb bei großen Nävi prophylaktisch eine Exzision empfohlen wird.
Basaliome
Sie entstehen aus Basalzellen, meist an sonnenexponierten Stellen im Gesicht oder an den Ohrmuscheln. Sie wachsen lokal destruierend und invasiv. Die Therapie besteht in der lokalen Exzision, der Röntgenbestrahlung oder Kryotherapie.
Desmoide
Diese Tumoren entstehen aus Faszien und Muskelaponeurosen. Sie wachsen infiltrativ und destruierend, rezidivieren sehr häufig, aber metastasieren nie. Sie kommen vor im Bereich der Bauchdecke, des Schultergürtels oder in der Thoraxwand. Sie können nach Traumata oder nach einer Schwangerschaft entstehen. Die einzig kurative Behandlung ist die radikale Exzision im Gesunden.
Spinaliome
Sie entstehen aus der Haut oder aus der Mukosa von Mund, Analkanal oder Genitaleregion. Prädisponierende Faktoren sind Sonnenexposition, Chemikalien, chronische Ulcera cruris (offene Beine), Osteomyelitiden (Knochenhautentzündungen), chronische Irritationen, Bestrahlung oder Verbrennungsnarben. Die Metastasierungsrate ist abhängig von der Art der prädisponierenden Faktoren. Oftmals ist eine alleinige Exzision ausreichend, allerdings muss je nach Typ des Tumors machmal eine zusätzliche Lymphadenektomie durchgeführt werden. Zusätzlich wird eine adjuvante, postoperative Bestrahlungstherapie empfohlen.
Malignes Melanom
Es entsteht spontan aus pathologischen Melanozyten oder aus einem vorbestehenden dysplastischem Nävus. Die Entstehungsrate ist deutlich zunehmend und beträgt momentan 10 / 100 000 Einwohner / Jahr. Der Altersgipfel liegt zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr. Während bei Frauen bevorzugt die Extremitäten befallen sind, ist es beim Mann der Stamm. Bei über 65-Jährigen kommen maligne Melanome gehäuft im Gesicht vor.
- Als Risikofaktoren gelten
- starke Sonnenexpositon bei hellem Hauttyp
- Sonnenbrand im Kindesalter
- Pigmentarmut
- Melanom bei Verwandten ersten Grades
- atypische Näv
Hinweise für die Bösartigkeit sind die Größenzunahme eines vorbestehenden Nävus, entzündliche Reaktionen, Ulzerationen, Blutungen oder Juckreiz.
Es gibt hierzu die sog. A-B-C-D-Regel:
A - Asymmetrie
B - Border (Grenz-) Unregelmäßigkeit
C - Color (Farbe)
D - Druchmesser über 7 mm
Die Therapie sollte in der radikalen chirurgischen Exzision bestehen. Bestrahlungs- und Chemotherapie können ergänzend ebenfalls erforderlich sein.